Schwanger trotz Periode: Ist das möglich?


Von Windelprinz Redaktion -
           
Schwanger trotz Periode
 ©Jorgeduardo / Pixabay - Schwanger trotz Periode: Ist das möglich?

Du bist auf dieser Seite gelandet, weil du Sorgen hast, trotz Periode schwanger zu sein? Medizinisch betrachtet schließt eine Schwangerschaft das Eintreten der Regelblutung aus. Blutungen können jedoch auch aus anderen Gründen auftreten und für Verunsicherung sorgen.

Gerade zu Beginn einer Schwangerschaft, wenn ansonsten noch keine besonderen Anzeichen bemerkbar sind, kann eine Blutung falsch interpretiert werden. In diesem Beitrag erklären wir dir alles, was du darüber wissen solltest.



Schwanger trotz Periode: Ist das grundsätzlich möglich?

Generell ist es nicht möglich, während einer Schwangerschaft weiterhin die Periode zu bekommen. Für die vorübergehende Auszeit ist der weibliche Hormonhaushalt verantwortlich. Jedoch kann es durchaus vorkommen, dass Blutungen regelmäßig eintreten, welche aber eine ganz andere Ursache haben. Normalerweise dauert der Monatszyklus etwa 28 Tage, wobei ein Intervall von 21 bis zu 35 Tagen noch als normal gilt. In dieser Zeitspanne finden gewisse Abläufe in den Eierstöcken und der Gebärmutter statt, deren Steuerung durch weibliche Hormone erfolgt.

So stellt das follikelstimulierende Hormon sicher, dass jeden Monat einige Follikel als Hohlräume in den weiblichen Eierstöcken heranwachsen. Sie werden mit Flüssigkeit gefüllt und beinhalten die noch nicht entwickelten Eizellen. Da es gleichzeitig zur Produktion von Östrogen kommt, reift pro Zyklus eine einzige Eizelle ausreichend heran. Dagegen gehen die anderen Follikel in den meisten Fällen ein. In deutlich weniger Fällen ergibt sich die Situation, dass zwei, drei oder noch mehr Eizellen gleichzeitig heranreifen.

Des Weiteren stellt sich bedingt durch den Anstieg des Östrogenspiegels sowohl eine vermehrte Bildung des luteinisierenden Hormons als auch ein verstärkter Aufbau der Gebärmutterschleimhaut ein. Als Folge kommt es zum Eisprung und die Eierstöcke setzen die reife Eizelle frei. So gelangt sie in den Eileiter, dort ist für etwa 24 Stunden eine Befruchtung mit männlichen Spermien möglich. Der Follikel verbleibt im Eierstock und wandelt sich in den sogenannten Gelbkörper um, welcher das Hormon Progesteron produziert.

Die hormonell bedingte Verdickung der Gebärmutterschleimhaut ist eine der Maßnahmen, womit sich der Körper für eine eventuelle Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Wenn jedoch keine Befruchtung erfolgt, stoppt die vermehrte Hormonproduktion wieder. Danach löst sich die verdickte Gebärmutterschleimhaut und scheidet mit der nächsten Periodenblutung aus dem Körper aus. Im Anschluss startet der nächste Monatszyklus. Falls die Eizelle aber befruchtet wird, bleibt der Gelbkörper weiterhin bestehen und das beständig produzierte Progesteron unterbindet eine reguläre Menstruationsblutung.


Schwanger trotz Abbruchblutung in der Pillenpause

Bei der Einnahme der Pille kann trotz Abbruchblutung in der Pillenpause eine unbemerkte Schwangerschaft vorliegen. Durch das hormonelle Verhütungsmittel setzt sich der Monatszyklus weiter fort, wobei ein Ausbleiben der Pillendosis das Einsetzen der Blutung steuert. Dabei handelt es sich aber nicht um eine natürliche Menstruationsblutung. Wenn die Nutzerin zwischendurch die Einnahme vergessen hat oder sie zu spät erfolgt ist, können diese Faktoren durchaus zur Schwangerschaft führen. Zu den eventuellen Ursachen für eine mangelhafte Verhütungswirkung gehören ebenfalls Erbrechen und Durchfall. Angesichts der genannten Begebenheiten ist auf die ersten Symptome einer Schwangerschaft zu achten. Dazu zählen unter anderem verstärkte Müdigkeit, Übelkeit und Spannungsgefühle im Brustbereich.


Arten von Blutungen und mögliche Ursachen


Einnistungsblutung


Bei der Einnistungsblutung handelt es sich um eine Blutung, welche bei der Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut entsteht. Normalerweise ist sie harmlos und zeigt sich im Zeitraum der vierten Schwangerschaftswoche. Aus diesem Grund nehmen die meisten Frauen an, dass ihre Periode einsetzt, obwohl sich eine Schwangerschaft ankündigt. Dabei treten kleine Gefäßverletzungen in Form von Rissen in der Gebärmutterschleimhaut auf. Es kommt nicht zum kompletten Abstoß der Schleimhaut im Rahmen einer regulären Menstruation. Du kannst die Einnistungsblutung an der Farbe des Blutes erkennen, welche mit einem helleren Rot einhergeht. Außerdem ist sie meistens deutlich kürzer und schwächer als die normale Periode. Häufig begleitet ein schmerzhaftes Ziehen im Unterleib das Einnisten. Deswegen dienen die genannten Symptome als ein erstes Anzeichen für eine eintretende Schwangerschaft.


Ovulationsblutung


Die Ovulationsblutung erfolgt in Kombination mit dem Eisprung, innerhalb von 2 bis 4 Tagen danach. In diesem Zeitraum entsteht sie durch einen sinkenden Wert beim Östrogenspiegel. Medizinische Untersuchungen weisen darauf hin, dass in diesem Fall die bisher gebildeten Hormone nicht für eine durchgehende Verdickung der Gebärmutterschleimhaut ausreichen. Als Folge kommt es zum teilweisen Abstoß in Form einer Blutung, welche entweder eine leicht rötliche oder bräunliche Farbgebung hat. Der damit zusammenhängende Ausfluss ist an einer schmierigen und schleimigen Beschaffenheit zu erkennen. Da sich der Zeitpunkt der Ovulationsblutung mitten im Zyklus befindet, kannst Du sie gut von Deiner normalen Periode unterscheiden. Hierbei handelt es sich um eine ungefährliche Erscheinung, die keine Folgen für den weiblichen Körper hat.


Schmierblutung


Schmierblutungen treten immer mal wieder auf und stellen normalerweise keine Gefahr für die betroffenen Frauen dar. Sie stellen sich oft durch hormonellen Veränderungen im weiblichen Körper ein. Als Ursachen gelten unter anderem übermäßiger Stress, fehlender Schlaf und länger anhaltende Krankheiten. In den meisten Fällen reguliert der Organismus die Hormone erneut von alleine. Falls die Zwischenblutungen jedoch wiederholt auftreten, sehr stark sind oder sehr lange anhalten, ist eine klärende Untersuchung beim Frauenarzt zu empfehlen. Sie können auch ein Anzeichen für Mangelerscheinungen sein, die eine gewollte Schwangerschaft verhindern. Prinzipiell trägt eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise zu einem regelmäßigen Monatszyklus sowie einer ausreichend guten Fruchtbarkeit der Frau bei.


Blutungen im Fall einer Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft kann es zu hormonbedingten Blutungen kommen, welche aufgrund der Umstellung ebenfalls zyklisch auftreten. Deswegen halten viele Frauen sie anfänglich für die normale Menstruation. Sie lassen sich daran erkennen, dass der Ausfluss deutlich schwächer als üblich ausfällt. Oft stellen sich nur einige Tropfen über einen kurzen Zeitraum ein. In dieser Zeitspanne ist die Gebärmutter stark mit Blut verdickt. So kann es passieren, dass der Geschlechtsverkehr zu Verletzungen der Gefäße führt. Diese Kontaktblutungen entstehen entweder während der sexuellen Aktivitäten oder kurz danach. Außerdem können Untersuchungen durch den Gynäkologen solche Blutungen initiieren.


Schwangerschaftstest während der Blutung machen

Ob eine Schwangerschaft vorliegt, kannst Du schnell und einfach mit einem Schwangerschaftstest klären. Etwa zwei Wochen nach der Befruchtung der Eizelle lässt sich das Schwangerschaftshormon HCG in weiblichen Urin nachweisen. Zu diesem Zeitpunkt sollte Deine normale Menstruation erfolgen. Wenn sich die Blutung aber ungewohnt anfühlt oder anders aussieht, solltest Du besser währenddessen einen Schwangerschaftstest machen.


Typische Schwangerschaftsanzeichen

Die Anzeichen einer Schwangerschaft sind von Frau zu Frau unterschiedlich. Die einen bemerken zunächst keine Veränderungen, andere nehmen schon früh die ersten Veränderungen wahr. Eine Schwangerschaft kann sich auf sehr unterschiedliche Weisen ankündigen:

Neben diesen typischen Schwangerschaftsanzeichen gibt es noch weitere Vorboten, die auf eine mögliche Schwangerschaft hindeuten können. Lies dazu unseren Ratgeber Schwangeroder nicht? - Typische Anzeichen.


Was tun beim Verdacht einer Schwangerschaft?

Zunächst heißt es: tief durchatmen und Ruhe bewahren. Solange du noch keinen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hältst, kann dein Verdacht auch ein falscher Alarm sein. Besorge dir also zunächst einen Schwangerschaftstest.

Ist der Test positiv, so solltest du als erstes deinen Frauenarzt kontaktieren. Dieser kann die Schwangerschaft feststellen und unter Umständen auch die Ursache für die Blutung.

Wenn du dir nun unsicher bist, wie es weitergehen soll, nimm dir die nötige Zeit und höre auf deinen Bauch. Vielleicht hilft das Gespräch mit einer vertrauensvollen Person, wie deinem Partner oder einer guten Freundin. Manchmal ist es aber auch hilfreich, eine neutrale Beratungsstelle aufzusuchen. Dort erhältst du Rat von einer unbefangenen, erfahrenen Person und wirst in keine Richtung gedrängt. Eine professionelle Schwangerschaftskonfliktberatung ist ergebnisoffen und neutral. Sie wird von unterschiedlichen Trägern, wie z. B. pro famila, angeboten.


Zusammenfassung

Schwanger trotz Periode zu werden ist garantiert nicht möglich. Jedoch können Schmier- und Zwischenblutungen zu Verwirrungen führen, wenn Frauen sie mit der normalen Menstruation verwechseln. Aus diesem Grund ist ein Schwangerschaftstest anzuraten, sobald die Blutungen nicht der bisher gewohnten Norm entsprechen.


Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Beitrag weiterhelfen konnten. Er ersetzt natürlich keine ärztliche Untersuchung und Diagnose.


Schwanger trotz Periode
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