Das Eltern Blogazin
Die ersten Wochen einer Schwangerschaft sind aufregend und besonders. Doch leider macht nicht alles daran Freude - die meisten werdenden Mamas leiden unter Schwangerschaftsübelkeit.
Schwangerschaftsübelkeit (Nausea gravidarum) ist unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos. Häufig wird sie auch als sogenannte "Morgenübelkeit" bezeichnet. Dabei ist der Begriff nicht immer passend, denn bei vielen Schwangeren dauert die Übelkeit über den Tagesverlauf an.
Manchmal tritt sie auch plötzlich und aufgrund äußerer Trigger auf. Häufige Auslöser sind beispielsweise intensive Gerüche. So kann es in diesen Fällen helfen, wenn man bestimmte Essensgerüche meidet oder andere als unangenehm empfundene Gerüche entfernt. Trotzdem: Völlig beseitigen lässt sich die Übelkeit in den meisten Fällen nicht - daher stellen wir hier einige hilfreiche Tipps vor, um die Schwangerschaftsübelkeit zu lindern und vorzubeugen.
Zwischen der 6. und 12. Schwangerschaftswoche ist die Schwangerschaftsübelkeit oft besonders ausgeprägt.
Verschiedenen Studien zufolge leiden 50 bis 90 Prozent aller Schwangeren unter Übelkeit in der Frühschwangerschaft. In mehr als der Hälfte dieser Fälle kommt Erbrechen (Emesis gravidarum) hinzu. Meistens zwischen der 6. und 12. SSW besonders ausgeprägt, kommt die Übelkeit oft aus dem Nichts und häufig gleich morgens nach dem Aufstehen. Als Ursache gilt der stark veränderte Hormonspiegel, welcher den Geruchssinn beeinträchtigt und eine übermäßige Produktion von Magensäure auslöst. Nicht selten gesellt sich daher auch Sodbrennen hinzu.
Es gibt bestimmte Möglichkeiten, die Übelkeit schon vor dem Auftreten zu behandeln, bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen. Neben einer gesunden Ernährung (auch schon vor der Schwangerschaft) und viel Ruhe, kann die Zufuhr von Vitamin B6 vorbeugend wirken. Darüber hinaus gilt es, den Geruchssinn nicht zu stark zu strapazieren.
Ein Tipp gegen übelmachende Gerüche oder latente Übelkeit sind Zitrusdüfte (z. B. Grapefruit-, Orangen- oder Zitronenöl). Einfach ein paar Tropfen auf dem Handrücken oder einem Taschentuch verteilen, damit man beim ersten Anzeichen von Übelkeit daran riechen und unbehagliche Gerüche ausgleichen kann.
In vielen Fällen reicht die Prävention leider nicht aus. Ist die Übelkeit da, ist sie nur schwer wieder loszuwerden. Ein Universalmittel dagegen gibt es leider nicht. Abgesehen davon ist die Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft nur in bestimmten Fällen ratsam oder indiziert.
Sinnvoller sind altbewährte Mittel: eine angepasste Ernährung, Naturheilmittel und Entspannung. So ist der richtige Start in den Tag schon häufig der beste Weg. Nehme am besten schon gleich morgens im Bett eine Kleinigkeit zu dir (z. B. eine Scheibe Zwieback und eine Tasse Tee) und gönne dir ein schonendes Frühstück - idealerweise warm, z. B. ein Porridge mit warmen Haferflocken. Versuche statt weniger großer Mahlzeiten, lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu dir nehmen. Das hält den Blutzuckerspiegel konstant. Vermeide dabei möglichst fette und scharfe Speisen.
Buchtipp: Leckere und bekömmliche Rezeptideen für die Schwangerschaft findest du übrigens in unserem Buchtipp Veggie for Moms.
Außerdem kann das Trinken bestimmter Teesorten gegen Schwangerschaftsübelkeit helfen. Pfefferminztee und Ingwertee haben eine wohltuende Wirkung und dürfen in geringen Mengen getrunken werden. Während Pfefferminztee ein gutes Mittel gegen Übelkeit ist, sollte er bei Sodbrennen (und auch während der Stillzeit) nicht getrunken werden. Ingwertee eignet sich hervorragend als natürliches Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen, sowie auch gegen Erkältung. Grundsätzlich sollten in der Schwangerschaft keine größeren Mengen an Ingwertee oder Ingwer in sonstiger Form konsumiert werden, da er wehenfördernd wirken kann.
Abgesehen von den genannten Ernährungstipps gibt es auch noch ein paar gezielte Maßnahmen, die das Unwohlsein lindern können. Probiere einfach aus, was dir am besten hilft!
Grundsätzlich gilt: Keine Sorgen machen! Die Übelkeit ist ein natürlicher und völlig normaler Vorgang und Stress macht alles nur noch schlimmer. Bei rund 60 Prozent aller betroffenen Frauen verschwindet die Übelkeit am Ende des 1. Trimenons, bei rund 90 Prozent bis zur 20. SSW. Zum Schluss gibt es sogar noch eine gute Nachricht: Übelkeit in der frühen Schwangerschaft gilt gemeinhin als positives Signal, denn sie bestätigt ein hohes Maß an Schwangerschaftshormonen und das wiederum beugt Fehlgeburten vor.
Musst du dich mehrmals am Tag übergeben? Hast du Probleme bei der Nahrungsaufnahme oder beim Trinken? Hast du bereits merklich an Gewicht verloren? Dann solltest du in jedem Fall den Arzt aufsuchen, denn Mangelerscheinungen oder eine Dehydration sollten unbedingt vermieden werden. Unter Umständen kann es sich auch um eine behandlungsbedürftige "Hyperemesis gavidarum" handeln, unter der bis zu 2 Prozent der Schwangeren leiden. Bei einer Schwangerschaft mit Zwillingen bzw. Mehrlingen tritt die Hyperemesis übrigens etwas häufiger auf.
Bitte beachtet: Dieser Beitrag dient der Information. Er ersetzt jedoch keine individuelle Beratung oder Untersuchung durch euren Arzt, den ihr bei Beschwerden in der Schwangerschaft immer zu Rate ziehen solltet.