Sodbrennen in der Schwangerschaft


Von Windelprinz Redaktion -
           

Saures Aufstoßen und ein brennendes Druckgefühl in Magen und Speiseröhre? Werdende Mamis sind damit nicht alleine. Denn Sodbrennen ist in der Schwangerschaft eine der typischen Beschwerden: Etwa 70 Prozent aller Schwangeren leiden darunter.

Hier erfährst du alles Wichtige zum Thema Sodbrennen in der Schwangerschaft, welche Ursachen dazu führen und was du gegen das Sodbrennen tun kannst.


Sodbrennen in der Schwangerschaft
 © AntonioDiaz / stock.adobe.com - Sodbrennen in der Schwangerschaft

Wer in der Schwangerschaft unter Sodbrennen leidet, kann etwas dagegen tun.


Bitte beachte: Dieser Artikel dient der Information. Er ersetzt jedoch keine individuelle Beratung oder Untersuchung durch deinen Hausarzt oder Gynäkologen.


Was ist Sodbrennen?

Sodbrennen entsteht durch Magensäure, die vom Magen in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux) und dadurch Beschwerden verursacht. Ist der Zustand latent, so spricht man im medizinischen Fachjargon auch von der gastroösophagealen Refluxkrankheit (engl. GERD für "gastroesophageal reflux disease"). Diese kann sich typischerweise durch folgende Symptome äußern:

Typische Symptome


  1. Brennen in Magen und Speiseröhre
  2. Druckgefühl im Magen
  3. Saures Aufstoßen
  4. Halsschmerzen & Schluckbeschwerden
  5. Husten oder Heiserkeit


Ursachen für Sodbrennen in der Schwangerschaft


Die Ursachen für Sodbrennen sind im Allgemeinen sehr vielfältig: von Stress, falscher Ernährung und falschen Gewohnheiten, über anatomische Ursachen, Diabetes, Reizmagen, Magenschleimhautentzündung, bis zum Magengeschwür. In der Schwangerschaft allerdings lässt sich das Problem zumeist auf zwei sehr konkrete Zusammenhänge zurückführen:

Das Baby benötigt nun jede Menge Platz im Bauch und drückt dabei nicht selten auf den Magen. Der Mageninhalt wird durch den Druck nach oben gedrängt und Magensäure fließt zurück in die Speiseröhre. Das wiederum führt zu Reizungen der Schleimhäute und zu saurem Aufstoßen.


Sodbrennen in der Schwangerschaft
 © nd3000 / stock.adobe.com - Sodbrennen und Übelkeit sind häufige Begleiter

Auch die Hormone leisten während der Schwangerschaft ihren Beitrag. Das Hormon Progesteron lockert das Gewebe und die Muskulatur, insbesondere die Gebärmutter. Das hat den Nebeneffekt, dass sich auch der Verdauungstrakt entspannt. Nicht selten ist davon der Schließmuskel zwischen Speiseröhre (Ösophagus) und Magen (griech. Gaster, lat. Ventriculus) betroffen, der den eingangs beschriebenen Reflux normalerweise verhindert.

Sodbrennen zählt zu den typischen Beschwerden in der Schwangerschaft. Betroffen sind vor allem Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel (3. Trimenon).


Die richtige Ernährung bei Sodbrennen

Durch eine angepasste Ernährung in der Schwangerschaft kannst du Sodbrennen vorbeugen. Dazu solltest du ebenso auf säurehaltige, säurebildende und schwerverdauliche Lebensmittel und Getränke verzichten, wie auf fettige, frittierte und stark gewürzte Speisen. Regelmäßige, kleine Zwischenmahlzeiten sind besser als wenige, aber reichliche Mahlzeiten.

Diese Lebensmittel solltest du vermeiden:


  1. Kaffee & Schwarztee
  2. Kohlensäurehaltige Getränke
  3. Süßigkeiten & zuckerhaltige Lebensmittel
  4. Säurehaltige Speisen, z. B. Obst (besonders Zitrusfrüchte), Säfte, Essig
  5. Fettiges & Frittiertes
  6. Scharfe Gewürze
  7. Hülsenfrüchte, Kohl und Zwiebeln

Neben dem Verzicht auf die oben genannten Lebensmittel, ist es bei Sodbrennen in der Schwangerschaft hilfreich, bewusst auf eine basische Ernährung zu achten. Als magenschonende Getränke eignen sich am besten stilles Wasser und ungesüßte Tees. Auch einige Lebensmittel können helfen, die Magensäure zu binden und wirken Sodbrennen damit entgegen.

Hilfreiche Lebensmittel bei Sodbrennen:


  1. Ungeschälte Mandeln
  2. Haferflocken
  3. Zwieback
  4. Bananen
  5. Kartoffeln (auch Kartoffelsaft)
  6. Milch
  7. Fencheltee
  8. Stilles Wasser
Lebensmittel gegen Sodbrennen
 © Einladung_zum_Essen / Pixabay - Lebensmittel gegen Sodbrennen


Maßnahmen gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft

Gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft gibt es verschiedene, bewährte Hausmittel, wie auch Medikamente. Allerdings gibt es kein universelles Mittel, das bei allen Schwangeren gleichermaßen effektiv Wirkung zeigt. Du solltest deshalb herausfinden, was deinem Körper hier guttut.


Tipps & Hausmittel gegen Sodbrennen


  1. Langsam essen & gründlich kauen
  2. Lieber mehrere kleine Mahlzeiten
  3. Während des Essens wenig Trinken
  4. Vor dem Zubettgehen nichts mehr essen
  5. Mit erhöhtem Oberkörper schlafen, um den Rückfluss von Magensäure zu verhindern
  6. Auf Links schlafen, damit der Mageneingang tiefer als die Speiseröhre liegt
  7. Bequeme & lockere Kleidung tragen, die nicht einengt
  8. Stress vermeiden


Medikamente gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft


Generell unterscheidet man drei Hauptgruppen von Medikamenten gegen Sodbrennen: Säurebindende Medikamente bzw. Antazida (z. B. Talcid, Rennie, Gaviscon), H2-Blocker (z. B.Ranitidin) und Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol). Über viele dieser Präparate kannst du dich bei Embryotox informieren.

Antazida können als Säurebinder leider auch Mineralien und Spurenelemente binden und somit deren Aufnahme im Körper verhindern. Um einem Mangel vorzubeugen, sollten solche Medikamente nur in Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Grundsätzlich ist während der Schwangerschaft stets von einer Selbstmedikation abzuraten. Auch wenn viele Medikamente rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, so ist eine Einnahme während der Schwangerschaft dennoch gründlich abzuwägen und mit dem Arzt zu besprechen. Einige Medikamente stellen eine absolute Kontraindikation für Schwangere dar, wie z. B. die Gefahr der vorzeitiger Wehen.


Medikamente gegen Sodbrennen
 © stevepb / Pixabay - Medikamente gegen Sodbrennen?

Sodbrennen - wann zum Arzt?


Wenngleich Sodbrennen in der Schwangerschaft normalerweise ungefährlich ist: Wenn die Symptome im Alltag zur Belastung werden oder man sich unsicher ist, ist der Gang zum Arzt immer richtig. Auch wenn du ein Medikament einnehmen willst, sollte das vorher mit dem Arzt abgeklärt werden.


Geduld zahlt sich aus


Zu guter Letzt noch eine tröstliche Nachricht für Schwangere: Das Sodbrennen verschwindet nach der Geburt meist ganz von selbst. Mit den hier genannten Tipps gilt es also, die Zeit möglichst gut zu überbrücken.