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In der Schwangerschaft verändert sich der weibliche Körper stark. Hormone und die Entwicklung des Babys führen dazu, dass sich alles auf die Versorgung des Babys, auf die Geburt und auf die Zeit danach einstellt.
Auch die weibliche Brust durchläuft während der Schwangerschaft eine große Veränderung, denn sie wird bereits vor der Geburt darauf vorbereitet, das Baby in den ersten Wochen und Monaten optimal mit Nahrung versorgen zu können. Wie du deine Brust nach der Schwangerschaft und der Stillzeit wieder in Form bringen kannst, erfährst du im Folgenden.
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit freuen sich die meisten Frauen über einen schönen prallen Busen. Da die Brust in dieser Zeit stark wächst und sich das gesamte Gewebe und die Haut diesen neuen Gegebenheiten anpassen müssen, kann es passieren, dass die Brust dafür nach dem Abstillen eher schlaff und etwas aus der Form geraten wirkt.
Wie stark die Brust durch Schwangerschaft und Stillzeit ihre Form verliert, hängt vor allem vom Bindegewebe ab. Grundsätzlich stellen nahezu alle Frauen eine Veränderung ihrer Brust nach der Schwangerschaft und der Stillzeit fest. Wie stark sich diese auswirkt, ist aber sehr unterschiedlich.
Außerdem ist es möglich, die Brust nach dem Abstillen dabei zu unterstützen, ihre alte Form wiederzufinden. Schon während der Stillzeit sollte die Brust regelmäßig mit besonderen Ölen und Lotions eingecremt werden, damit sie schön geschmeidig bleibt. Es gibt besondere Produkte für Schwangere und stillende Mütter, die die Brust mit wertvollen Nährstoffen versorgen und Schwangerschaftsstreifen vorbeugen.
Wichtig:
Hierbei unbedingt auf eine sanfte Pflege achten, die für Schwangere und stillende Mütter geeignet ist (z. B. Still-Öl*), da die Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten in das Kolostrum und die Muttermilch gelangen können.
Vor allem Wechselbäder oder auch Wechselduschen im Stil der bekannten Kneipp-Kur können außerdem die Durchblutung des Bindegewebes anregen. Dabei sollte die Brust mit kleinen, kreisenden Bewegungen sanft massiert werden.
Auch über die Ernährung kann die straffe Form der Brust unterstützt werden. Wer schon während der Schwangerschaft und der Stillzeit auf übermäßigen Salzkonsum verzichtet, vermeidet unnötige Wassereinlagerungen und kann so die Gefäße schonen. Achte stattdessen auf eine Ernährung, die viel Vitamin C enthält. So unterstützt du deine Brust von innen heraus.
Einfache Übungen zur Stärkung der Brustmuskulatur können nach abgeschlossener Rückbildung jederzeit auch zu Hause durchgeführt werden. Besonders effektiv sind Liegestützenoder gezielte Brustübungen z. B. mit dem Theraband oder leichten Gewichten.
Schau mal hier:Workout gegen Hängebusen - Quelle: Youtube | HappyAndFitFitness
Wer nach der Stillzeit absolut unglücklich mit der Entwicklung seiner Brust ist, kann sich beim behandelnden Frauenarzt über kosmetische Eingriffe informieren. Brustoperationen bei starken Deformationen durch Schwangerschaft und Stillen können unter Umständen sogar von der Krankenkasse unterstützt werden. Vor allem bei Bruststraffungen und Brustverkleinerungen bestehen gute Chancen auf eine Kostenübernahme der Krankenkassen, falls die Maßnahme durch medizinische Einschränkungen, wie Beschwerden der Wirbelsäule, des Rückens oder des Nackens indiziert ist.
Im Gespräch mit dem behandelnden Arzt können Möglichkeiten eines gesundheitlich sinnvollen Eingriffes erörtert werden. Eine Operation im Brustbereich ist allerdings nur dann möglich, wenn das Baby bereits vollständig abgestillt ist und auch keine aktuelle Schwangerschaft vorliegt.
Der Körper einer Frau hat während der Schwangerschaft und Geburt etwas Wunderbares und Großartiges geleistet. Daher sollte sich keine Frau für die Veränderungenihres Körpers schämen oder unter diesen leiden müssen. Ein chirurgischer Eingriff, der nicht medizinisch indiziert ist sollte daher immer gut überlegt sein.
Erfahre im weiteren Artikel, was mit der Brust vor, während und nach der Schwangerschaft passiert und worauf besonders zu achten ist.
Die weibliche Brust ist wirklich faszinierend. Obwohl sie fast ausschließlich aus Fettgewebe besteht, verbirgt sie ein perfekt ausgeklügeltes System aus Milchkanälen und Drüsen, die sie nach der Geburt deines Babys zur optimal abgestimmten Nahrungsquelle werden lassen. Dafür ist ein verästeltes Netz aus Milchgängen verantwortlich, das die milchproduzierenden Zellen im Brustgewebe mit den Brustwarzen verbinden.
Die Anlage für dieses System haben übrigens alle Menschen, ob Männer oder Frauen. Allerdings werden die für die Milchproduktion verantwortlichen Zellen nur bei Frauen aktiviert, und zwar durch Hormone, die während der Schwangerschaft und insbesondere um die Geburt herum und durch den Geburtsvorgang in großer Menge im Körper freigesetzt werden. Vor allem die Hormone Östrogen, Progesteron und HCG sind dafür verantwortlich, dass die Brust in der Schwangerschaft sozusagen erwacht und sich nach und nach auf ihre kommende Aufgabe vorbereitet.
Die Hormonproduktion beginnt bereits mit der Befruchtung der Eizelle. Deshalb gehört ein verändertes Gefühl in der Brust häufig zu den ersten Schwangerschaftsanzeichen, die Frauen bemerken. Die Brust wird durch die Hormone langsam praller, was viele Frauen als eine Art Ziehen wahrnehmen. Die erhöhte Hormonproduktion führt aber auch oft dazu, dass sich die Brust weicher anfühlt. Eine stärkere Durchblutung kann außerdem ein Wärmegefühl hervorrufen. Häufig macht sich eine Schwangerschaft so bereits bemerkbar, noch bevor die Periode ausbleibt oder ein positiver Schwangerschaftstest die freudige Erwartung bestätigt.
Im Gewebe der Brust ist mit dem Beginn der Schwangerschaft alles auf die bevorstehende Versorgung des Babys ausgerichtet. Es werden zusätzliche milchproduzierende Zellen gebildet, die so genannten Alveolen, und auch das Netz aus Milchgängen, das die Zellen mit den Brustwarzen verbindet, wird weiter ausgebaut. Dadurch wächst die Brust bereits vor der Geburt des Babys merklich und sogar sichtbar. Bis zu einem halben Kilo kann die Brust schon im ersten Trimester der Schwangerschaft durch die Erweiterung der für die Milchproduktion und -versorgung erforderlichen Zellen zulegen. Mehr dazu hier: BMI & Gewichtszunahme in der Schwangerschaft
Deutlich mehr wird es dann später mit dem Milcheinschuss. Die Haut um die Brust muss sich dadurch deutlich ausdehnen, was zu feinen Rissen führen kann, den so genannten Schwangerschaftsstreifen. Wenn du deine Haut bei dieser schweren Aufgabe unterstützen möchtest, solltest du sie schon früh mit einem besonders nährenden Öl oder einer Lotion pflegen. Es gibt zahlreiche sehr angenehme Produkte, die ganz auf die Bedürfnisse der Haut in der Schwangerschaft abgestimmt sind und die dabei helfen können, Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.
Auch die Brustwarzen selbst verändern sich in Vorbereitung auf die wichtige Aufgabe, die ihnen bevorsteht. Sie werden größer und gleichzeitig empfindlicher, damit sie später schnell und zuverlässig auf die Bedürfnisse des Babys reagieren können. Die verstärkte Durchblutung der Brust sorgt dafür, dass sich vielfach auch das Gewebe um die Brustwarze herum, die so genannten Warzenhöfe, dunkler verfärbt.
Um die Brustwarze herum befinden sich außerdem kleine Drüsen, die schützende Hautfette ausscheiden. Außerdem verströmen sie Duftstoffe, die es dem Baby nach der Geburt erleichtern, die Brust ganz intuitiv zu finden. Babys können Mamas Brust und vor allem die darin enthaltene Muttermilch nämlich riechen und finden so schon in den ersten Minuten nach der Geburt ganz von alleine den Weg zu ihrer neuen Nahrungsquelle.
Nachdem die Brust sich durch aktiven Zellaufbau optimal auf ihre neue Aufgabe vorbereitet hat, wartet sie nur noch darauf, ihre Arbeit tatsächlich aufnehmen zu können. Die Milchproduktion kann beginnen. Der echte Milcheinschuss kommt bei den meisten Frauen erst wenige Tage nach der Geburt. Aber auch schon vor dem großen Ereignis produziert der weibliche Körper das Hormon Prolaktin nach und nach in höherer Konzentration. Dieses Hormon ist für die erste Milchbildung verantwortlich. Reagiert der Körper sehr empfindlich auf das Prolaktin, kann es bereits vor der Geburt zur ersten Milchbildung kommen. Schon ungefähr ab der 20. Schwangerschaftswoche können die im Körper angereicherten Hormone die Bildung der Vormilch anregen. Manche Frauen bemerken, dass vereinzelt kleine Tröpfchen aus der Brust austreten, die ersten Vorboten des Milcheinschusses. Diese ersten Milchmengen sind aber sehr klein und treten längst nicht bei allen Frauen auf.
Trotzdem stellen die Hormone auf diese Weise bereits früh die so wichtige Vormilch bereit, das Kolostrum, das dem Baby unmittelbar nach der Geburt und in der ersten Zeit bis zum Milcheinschuss lebenswichtige Nährstoffe zur Verfügung stellt. Das Kolostrum ist deutlich dünner als die später produzierte Muttermilch, dafür aber in hoher Konzentration mit Nährstoffen angereichert.
Schon wenige Tropfen des Kolostrums reichen aus, um das Baby rundum zu versorgen, da der kleine Magen unmittelbar nach der Geburt ohnehin noch nicht auf die Aufnahme größerer Milchmengen vorbereitet ist. Erst mit dem Milcheinschuss, der ungefähr 2 bis 4 Tage nach der Geburt eintritt, wird die Milchproduktion richtig angekurbelt und das Prinzip von Angebot und Nachfrage setzt ein. Das Nahrungsbedürfnis des Babys und die Produktionskapazitäten der Brust passen sich einander jetzt im Idealfall optimal an und es entsteht ein perfektes Gleichgewicht zwischen Mutter und Kind.
Mit dem Milcheinschuss nach der Geburt verändert sich die Brust noch einmal deutlich. Auch der Hormonhaushalt des Körpers muss die Geburt des Babys erst einmal Verarbeiten. Dabei kommt es zu einem deutlichen Abfall des Hormonspiegels. Die Brust wird in dieser Zeit sehr stark durchblutet und auch eine große Menge an Lymphflüssigkeit wird durch die Gefäße geleitet. Die Gefäße werden so geweitet, damit die Milch ungehindert hindurchfließen kann. Ein gut sitzender Still-BH unterstützt in dieser Zeit die Brust sehr gut und kann unangenehmen Spannungsgefühlen und Schmerzen vorbeugen.
Mit dem Milcheinschuss ungefähr 2 bis 4 Tage nach der Geburt wird die Brust meist sehr hart und prall. Eine große Menge Flüssigkeit wird sehr plötzlich produziert und muss erst einmal in die richtigen Bahnen geleitet werden. Viele Frauen spüren ein starkes Spannungsgefühl in den Brüsten, die durch den Milcheinschuss auch sehr schwer und heiß werden können. Das Stillen wird in dieser Zeit häufig als große Erleichterung empfunden, da es den Druck in den Brüsten verringert.
Nach dem Milcheinschuss dauert es ungefähr ein bis zwei Wochen, bis sich die Gefäße in der Brust an ihre neue Aufgabe gewöhnt haben. Die Blutzirkulation spielt sich ein und auch die Weiterleitung der Milch aus dem produzierenden Gewebe bis zur Brustwarze funktioniert jetzt meist reibungslos. Die Brust kann sich insgesamt beruhigen und fühlt sich wieder weicher an. Wird das Baby nun regelmäßig angelegt und trinkt gut, bleiben die Brüste meist trotz wachsender Milchproduktion eher weich, sofern es nicht zu Komplikationen wie zum Beispiel einem Milchstau kommt.