Blähungen bei Babys: Was hilft?


Von Windelprinz Redaktion -
           
Blähungen bei Babys
 © Tracey Shaw / Pexels - Blähungen bei Babys: Was hilft?

Leidet dein Baby unter Blähungen, solltest du schnell handeln und der Ursache auf den Grund gehen. Auch wenn die Symptome eindeutig sind, steht der Grund für die starken Bauchschmerzen und deren Folgen im Mittelpunkt.

Babys, die häufig unter Blähungen leiden, sollten unbedingt einem Kinderarzt vorgestellt werden. In diesem Kompaktratgeber erfährst du mitunter, wie du Blähungen bei deinem Baby erkennen kannst und welche Ursachen für die Blähungen verantwortlich sein können.


Bitte beachte: Dieser Artikel dient der Information. Er ersetzt jedoch keine individuelle Untersuchung, Diagnose oder Handlungsempfehlung durch den Kinderarzt.


So erkennst du Blähungen beim Baby

Der Bauch ist hart und kann (je nach Stärke der Blähungen) dick und aufgebläht aussehen. Zieht das Baby nun seine Beine eng an den Körper und schreit sehr viel, handelt es sich meistens um Blähungen. Durch das Anziehen der Beinchen versucht ein Baby, die Schmerzen zu lindern und sich Erleichterung zu verschaffen. Das verstärkte Schreien und eine oft mehrstündige Unruhe sollen dir zeigen, dass dein Baby Hilfe benötigt. Blähungen verursachen starke Schmerzen und sind daher sehr unangenehm. Dein Baby kann nicht sagen, dass es Bauchschmerzen hat. Wirkt keine Beruhigung, sieht das Baby verkrampft aus und mag auch nicht strampeln, kannst du dir sicher sein, dass es unter Blähungen leidet. Am besten achtest du auf die Regelmäßigkeit und die Konsistenz des Stuhlgangs. Hieraus kannst du viel "lesen" und frühzeitig erkennen, wenn die Verdauung deines Babys gestört ist und wenn es unter Blähungen sowie unter Bauchschmerzen leidet.

Doch wenn du die Symptome kennst und fühlst, dass der Bauch verhärtet ist und der Stuhlgang ausbleibt, handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Blähungen. Nun stellst du dir sicherlich die Frage, wie du schnell helfen kannst und warum das Baby einen Blähbauch hat. Sollten noch andere Symptome wie Fieber hinzukommen, zögere nicht, das Baby in der nächstgelegenen Notaufnahme vorzustellen und eine möglicherweise behandlungsbedürftige Erkrankung frühzeitig zu erkennen.


Mögliche Ursachen für Blähungen bei Babys

Ein hauptsächlicher Grund für Blähungen bei Babys ist die noch nicht ausgereifte Darmflora. Bis zum Zeitpunkt der Geburt hat sich dein Baby zwar prächtig entwickelt, doch die Verdauung und der Darm reifen erst nach der Geburt aus. Das kann je nach Ernährung und Umgebungsbedingungen einige Wochen und Monate dauern. Auch das Trinken der Muttermilch oder des Fläschchens kann Blähungen begünstigen. Schluckt das Baby viel Luft, weil es zum Beispiel hastig trinkt, sammelt sich die Luft im Magen und gelangt von dort aus in den Verdauungstrakt, wo sie Blähungen und die damit verbundenen Bauchschmerzen verursacht.

Es ist erwiesen, dass Schreikinder deutlich häufiger unter Blähungen leiden als ruhige Babys. Die Begründung ist simpel. Beim Schreien schluckt das Baby Luft, die in den Magen und dann in den Darm gelangt. Kann die Luft nicht problemlos entweichen, kommt es zu Blähungen. Ein ruhiges Elternhaus und eine stressarme Umgebung sind für Babys essenziell. Jegliche Aufregung kann zum Blähbauch und den damit verbundenen Schmerzen führen. Stillst du, solltest du explizit auf deine Ernährung achten. Denn auch die Nährstoffe, die das Baby über die Muttermilch aufnimmt, können Blähungen begünstigen. Im letzten Fall reicht es aus, wenn du in der Stillzeit auf Kohl und Hülsenfrüchte, auf scharf gewürzte Speisen und auf Fastfood verzichtest.


Richtig handeln bei Blähungen

Der Fokus sollte primär auf einer Entspannung des Bauches liegen. Hier gibt es kein Patentrezept, da jedes Baby anders reagiert. Ein warmes Bad oder ein warmer Waschlappen auf dem Bauch sorgen in den meisten Fällen für Linderung. Einige Babys entspannen sich auf Autofahrten oder im Kinderwagen. Trinkt das Baby bereits aus der Flasche, kann handwarmer Fencheltee helfen. Bewährt hat sich Bewegung, zum Beispiel "Radfahren" mit den Beinchen oder eben das Schaukeln in Auto oder Kinderwagen. Durch die Bewegung können sich "versetzte Winde" lösen und der Bauch wird automatisch weicher. Auch der beliebte Fliegergriff kann dabei helfen.

Ist der Schmerz akut und weder Wärme noch Bewegung erzielen eine Wirkung, kannst du dem Baby mit einem Kümmelzäpfchen helfen. Hierbei handelt es sich um ein homöopathisches Heilmittel, das du rezeptfrei in der Apotheke kaufen und ähnlich wie ein Fieberzäpfchen anwenden kannst. Beachte dabei, dass das Zäpfchen die Ursachenforschung nicht ersetzt und dass du herausfinden musst, warum das Baby unter starken oder häufig auftretenden Blähungen leidet. Sollte der Bauch weiter aufblähen oder härter werden, ist der Weg zum Kinderarzt die beste Hilfe. Wenn auch selten, manchmal können ernsthafte Erkrankungen hinter den Bauchschmerzen stecken und diese sollten früh diagnostiziert und behandelt werden.


Wann zum Arzt, wenn das Baby Blähungen hat?

Bist du dir unsicher oder spürst, dass alle Hilfemaßnahmen nicht wirken, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen. Gleiches gilt, wenn die Blähungen länger anhalten und wenn das Baby mehrere Tage hintereinander Durchfall oder Verstopfung hat. In diesem Fall könnten Viren oder Bakterien für die Blähung verantwortlich sein und die Gabe eines pharmazeutischen Medikaments ist essenziell. Ein weiteres Symptom, bei dem du den Arztbesuch nicht auf die lange Bank schieben solltest, ist anhaltendes Schreien oder Erbrechen nach den Mahlzeiten. In Verbindung mit Blähungen können diese Symptome auf eine ernsthafte Erkrankung oder auf eine Allergie hinweisen.

Egal um welche Uhrzeit: Gehen die Blähungen beim Baby mit Fieber einher, solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen. Hier ist die lokale Notaufnahme der richtige Ansprechpartner, da man dir hier schnell helfen und dein Baby untersuchen kann. Es empfiehlt sich nicht, bei von Fieber begleiteten Blähungen und Bauchschmerzen bis zum nächsten Tag zu warten. Auch wenn es "falscher Alarm" war, gehst du bei jeglicher Unsicherheit lieber einmal mehr als einmal zu wenig mit deinem Baby zum Arzt.

Prinzipiell ist ein Besuch beim Arzt ratsam, wenn du mit alternativen Behandlungen keinen Erfolg erzielst. Helfen weder Bewegung noch Wärme, kann eine Erkrankung vorliegen und die sollte umgehend behandelt werden. Bedenke immer, dass das Verdauungssystem eines Babys nicht ausgereift ist und dass es allein aus diesem Grund vermehrt zu Blähungen kommen kann. Der Kinderarzt kennt sich in diesem Bereich aus und hilft dir dabei, deinem Baby zu helfen und die Bauchschmerzen zu lindern.


Blähungen beim Baby vorbeugen

Eine gesunde Ernährung und viel Bewegung sind die beste Prävention gegen Blähungen beim Baby. Fütterst du Muttermilch und ernährst dich selbst gesund, leistest du bereits einen wichtigen Beitrag für eine gesunde Verdauung. Für dein Baby ist Beinarbeit besonders wichtig, denn durch das Strampeln kann es pupsen und wer pupst, leidet nicht unter Blähungen. Auch regelmäßige Bauchmassagen, beispielsweise mit einem Kümmel-Fenchel-Öl, können versetzten Winden vorbeugen und für einen weichen Babybauch sorgen. Achte darauf, dass das Baby nicht zu hastig trinkt und dabei viel Luft einsaugt. Manchmal kann der Austausch des Saugers am Fläschchen bereits die Lösung des Problems sein.

Halte dein Baby in allen Lebenslagen so, dass es mit entspannten Bauchmuskeln auf deinem Arm liegt. Das ist ein äußerst wichtiger Punkt zur Vermeidung von Blähungen, die auch durch Stress und Anspannung entstehen. Trinkt dein Baby sehr hastig, setze es zwischenzeitlich (trotz protestierendem Schreien) ab. So kannst du vermeiden, dass es viel Luft schluckt und kurz nach der Mahlzeit unter schlimmen Bauchschmerzen leidet.

Überprüfe deine eigenen Ernährungsgewohnheiten und Intoleranzen konkret. Verträgst du ein Lebensmittel nicht, ist es wahrscheinlich, dass dein Baby die gleiche Intoleranz aufweist. Dieser Punkt ist eigentlich ganz einfach, denn im Laufe des Lebens hast du bemerkt, was du verträgst und worauf du selbst Blähungen bekommst. Wenn du blähende Lebensmittel meidest und auf für dich unverträgliche Dinge verzichtest, wird es dem Baby im Regelfall gut gehen und Durchfall, Bauchschmerzen oder Verstopfung können vermieden werden.


Blähungen oder "Dreimonatskolik"?

Während Blähungen ein ganzes Leben lang auftreten können, handelt es sich bei der Dreimonatskolik um Darmkrämpfe, die in den ersten drei Lebensmonaten auftreten (können). Für Erstlingseltern ist es nicht einfach, eine Blähung von einer Kolik zu unterscheiden. Augenscheinlich sind die Symptome gleich und dennoch gibt es eindeutig unterschiedliche Merkmale.

Wenn dein Baby unter "normalen" Blähungen leidet, schreit es verteilt über den ganzen Tag. Vor allem nach der Fütterung kehrt Unruhe ein und das Baby schreit, während sich sein Bauch verhärtet. In diesem Fall können Kümmelzäpfchen, Fencheltee und Bauchmassagen für eine schnelle Linderung sorgen.

Die Dreimonatskolik beginnt in den meisten Fällen in der zweiten oder dritten Woche nach der Geburt. Sie scheint aus dem Nichts zu kommen und stellt unerfahrene Eltern vor zahlreiche Fragen. Von der sogenannten Dreimonatskolik geht man aus, wenn das Baby mindestens drei Stunden täglich an mindestens drei Tagen in der Woche über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen schreit. Im Gegensatz zu Blähungen kehrt die Unruhe bei Dreimonatskoliken vermehrt in den Abendstunden ein und kann bis in die Nacht anhalten. So abrupt, wie die Koliken kommen, verschwinden sie nach dem dritten Lebensmonat wieder.

Um den Unterschied zu erkennen, kann man ein Schreitagebuch führen. Der Rückblick auf die letzte Woche gibt im Regelfall Aufschluss darüber, ob die Blähungen gelegentlich und vermehrt nach der Nahrungsaufnahme, oder aber regelmäßig an mindestens drei Tagen in der Woche für mindestens drei Stunden auftreten.

Blähungen bei Babys
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